Frauen leben länger als Männer, davon aber neun Jahre in schlechter Gesundheit, bei Männern sind es nur sechs Jahre und neun Monate. Männer sind insgesamt mehr von Krebserkrankungen betroffen und Frauen leiden wiederum häufiger an Autoimmunerkrankungen. Personen mit niedrigerem Einkommen haben insgesamt einen schlechteren Gesundheitszustand und sind häufiger von Erkrankungen betroffen als Personen mit höheren Einkommen. Die Geschlechter- und Diversitätssensible Medizin betrachtet den Einfluss dieser und weiterer Diversitätskategorien auf die Prävention, Entstehung, Diagnose, Behandlung und Erforschung von Erkrankungen.
In ihrem Vortrag wird Sabine Ludwig, Direktorin des Instituts für Diversität in der Medizin, am Beispiel einiger Erkrankungen sowie der Prävention und Gesundheitsförderung die Bedeutung der Berücksichtigung von Geschlechter- und weiteren Diversitätsaspekten darstellen. Dabei wird insbesondere auch auf das Gesundheitsverhalten und das Betriebliche Gesundheitsmanagement eingegangen. Insgesamt trägt eine Geschlechter- und Diversitätssensible Medizin und Gesundheitsversorgung zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bei und birgt auch volkswirtschaftliches Potenzial.